Auf dem Weg der Liebe zu mehr Klarheit und Leichtigkeit


Erzählungen


Symbiose

Eine herrliche gelb-satte Weite lag vor mir. Es mussten die weichen, vollen Sumpfdotterblumen sein, die den Boden für das Tanzen tausender farbenprächtiger Schmetterlinge gaben und den Raum in diesen süßlich zarten Duft versenkten.
Ich ging langsam, vorsichtig, leise in diese trunken machende Fülle und blieb am Ufer eines tief blauen Teiches stehen.
Da sah ich auf der anderen Seite einen Mann, kristallgläsern und doch weich. Wir blickten uns fast fordernd, trotz der weiten Entfernung in unmittelbarer Nähe an. Ich spürte eine unbändige, wachsende Kraft, die mich zu ihm zog. Staunend nahm ich wahr, wie mein Ich sich ausbreitete, fast ins Grenzenlose verlor. Desselben geschah meinem Gegenüber. Eine mir bekannte, immer lauter werdende, nun fast bebend dröhnende Sinfonie trieb uns an. Wie zwei harte Hälften einer Glaskuppel strebten wir - allen Lehren über die Materie zum Trotze - fließend und weich aufeinander zu und ineinander.
Irgendwann bemerkte ich - ohne zu erschrecken oder mich zu wundern -, dass ich selbst zärtlich weicher Kristall geworden war. Der Bogen hatte sich unter dem blassblauen Himmel geschlossen und beherbergte behutsam die gelben Blumen, die bunten Schmetterlinge und den blauen Teich. Die Musik wurde leise und erschöpfte Zufriedenheit erfüllte den fremden Planeten.
 


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